Saturday, September 8, 2012

gedanken - grau

 was für ein gefühl dieses kribbeln das nicht verschwindet und mich durch den tag begleitet. die bilder im kopf, ausufernde fantasien, die komplikationen - wie wolken am himmel, vor oder nach dem gewitter, grau-heftiger wind.

was passiert wenn man sich beim abschied umarmt, wenn diese umarmung nur ein paar sekunden länger dauert als gewöhnlich? ist das dann noch freundlich, dank für einen schönen abend? 

und warum schießt dann alles in pulsender unbekümmertheit in den schwanz? fett und aufrecht auf dem ganzen weg nach hause? 
und dann kein schnelles aufbäumen auf feuchten laken nur das gedankentoben in ganz seltsamer zufriedenheit.
 nun ja, so geht das nun seit ein paar tagen und ich befürchte opfer meiner ausufernden fantasie zu sein. einer von den irren, die sich aus nett gemeinten gesten ein großartiges zerrbild malen mit gold und silber und viel warmem rot.

wahrscheinlich sind diese traumspiele der viel interessantere teil und ich befürchte fast, der zufriedenstellendere. was wenn er meinen schwanz gespürt hätte oder ich länger die zarte haut gestreichelt hätte oder mir weit früher schon seine männlichen füße gegriffen und sie massiert hätte. kein schönes gefühl jemanden zu enttäuschen der einen mag und der einen als freund betrachtet, als echten freund dem man sich anvertrauen kann. 

und trotzdem hätte ich gern mit ihm in diesem großen bett gelegen. mit meiner zungen diesen körper erkundet, ihn gerochen, ihn gespürt. beobachtet wie er sich hingibt sich mir überlässt.
 über ein schlechtes gewissen brauche ich gar nicht zu spekulieren, das hätte sich von ganz allein eingestellt oder bin ich schon so weit entfernt, dass ich vielleicht gar nichts gespürt hätte.

ist es lächerlich sich so viele gedanken zu machen? ein schneller fick und die sache wäre eine schöne erinnerung? leider bin ich nicht so gepolt. würde alles viel leichter machen, oder? aber ich denke den ganzen tag nur daran ob es irgendeine klitzekleine chance gibt, dass er auch so empfinden könnte und als zugabe zu unserer freundschaft auch noch meinen körper begehrt.

das ist wohl das entscheidende. manchmal ist es besser die dinge nicht mit letzter gewissheit zu kennen, noch ein wenig hoffnung zu haben. grauenvoll wenn meine geilheit zerstören würde was sich  doch gerade erst aufbaut.
 oder ich bin in meiner dummheit nicht fähig gewesen die zeichen zu erkennen. ein missdeuteter blick, eine einladung die ich nicht als solche verstanden habe. ich habe da keinerlei erfahrung und er, mit vielen jahren und vielen männern im vorsprung hält mich eventuell für abweisend in meiner stille. ablenken wenn es an heikle themen kommt, kann ich gut.

Egal, heute abend sehe ich ihn wieder, ich sehe ihn jede woche in der chrorprobe, er sitzt sogar neben mir und ich habe im nebel vorweggenommener gefühle sogar einen liedtext darüber geschrieben, ein lied und ein text der andere tatsächlich schon zum weinen gebracht hat. man mag es kaum glauben, aber vielleicht vermag ich mehr als ich glaube.
 


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