Wednesday, May 16, 2012

das nasse hemd


bei genauerer betrachtung

Wir enpfingen alle mâsen
gestern, do wir ertber lâsen;
daz was uns ein kintlich spil.
dô erhôrten wir sô vil
unsern hirte ruofen
unde wuofen:
„kinder, hie gêt slangen vil.“

pose


legend

Legend
As silent as a mirror is believed
Realities plunge in silence by…
I am not ready for repentance;
Nor to match regrets. For the moth
Bends no more than the still
Imploring flame. And tremorous
In the white falling flakes
Kisses are,––
The only worth all granting.
It is to be learned––
This cleaving and this burning,
But only by the one who
Spends out himself again.
Twice and twice
(Again the smoking souvenir,
Bleeding eidolon!) and yet again.
Until the bright logic is won
Unwhispering as a mirror
is believed.
Then, drop by caustic drop, a perfect cry
Shall string some constant harmony,––
Relentless caper for all those who step
The legend of their youth into the noon.
Hart Crane (1899-1932)

am nachmittag


nicht zuviel

Beschwer über den Bart

Was ist bey schönem Mund ein starck gewachsner
Bart/
Der Liebe Wespen-Nest/ ein Dornstrauch um die
Rosen/
Ein Stoppel süsser Frucht/ ein scharffer Distel-Zaun/
Ein Schrancken/ welchen wir den Hafen sperren
schaun/
Ein spitzer Schifer-Felß in stiller Venus-Fahrt?
Wer preist die Käste/ so die Stachel-Schale deckt.
Die Perle/ welche noch in rauher Muschel steckt?
Mit was für Anmutt ist dem Barte liebzukosen?


Hans Aßmann von Abschatz (1646-1699)

only the two of us

mare mosso
rauschend
bauscht sich
das meer
rollt sich
am strand
rauscht
bauscht sich
beleckt sand
bleckt
schaum
lefzen
wirft sich
donnernd
gegen fels
rauscht
bauscht sich
ich lausche
lausche
dem meer
Katharina Lanfranconi (*1948)

Ansichten

Klugheit der Welt

Du hast den Seneca und Plato wohl gelesen;
Allein du kennest nicht der Welt verkehrtes Wesen.
Menalcas, glaub’, es steckt viel Weisheit im Betrug,
Viel Wissenschaft in den Gebehrden.
Du hast Verstand, doch nicht Geschicklichkeit genug,
Auch von den Narren selbst für klug geschätzt zu
werden.




Christian Wernicke (1661-1725)

introduction I


a helping hand


berührungen




das fest


Es ist einfach zuviel zu tun. Mehr als 90 Gäste am Samstag. Das Orgelkonzert vorbereiten, die Gästebegrüssung, das bunte Programm am Abend. Den Sekt besorgen. Die Organisten zu den Stücken befragen. Wer kommt wann an? Heute abend schon die erste Freundin die aus Hamburg kommt, morgen meine Eltern, Freunde. Hier Linsen mit Spätzle essen, am Freitag Maultaschen. Das Wetter spielt nicht richtig mit. Es ist kalt und regnet immer wieder..., aber alles wird wunderbar werden!

Tuesday, May 8, 2012

david

Miss Tigra, 21.6.1999

Fallend

Ein Augenblick
dreht sich in unsere Sicht
spiegelt den freien Fall
durch gottlose Lumpen
springt die Sicherung
im Stoß
wo das Verschwinden der Haut
den Schatten unserer Körper
zur Seite treten lässt
  • und
  • hinterlässt
  • uns

der blick


warten auf ihn


nach der arbeit

Max Dauthendey





Ich küsse die Luft,
Ich umarme die Wärme der Nächte.
Mir ist, es müsse von meinem Harme, meinem Sehnen
Aus der Leere dein Auge aufsprießen,
Zu mir fließen dein blauender Blick.
Sonne brütet,
Sommergras glüht,
Vom roten Mohn sprüht brünstiger Schein.
Ich strecke die Arme,
Erbarme dich, Licht,
Mich küssen hungrige Nächte.

Monday, May 7, 2012

schuhe und strümpfe


ein Blick

Apriltag mit Regengüssen und dampfender Sonne. Viele Rosen gehen noch ein, einige blühen schon: Baron Girod de l´Ain, Rose de Resht, Christopher Marlowe. Die Schwertlilie blüht auch. Die neuen Goldfische wagen sich langsam hervor, aber sobals wir näher kommen flüchten sie unter das Pflanzgefäss. Das Shirt-Aussuchen für den Chor hat nun so viele Stunden gedauert, so viele Varianten erfordert und noch mmer sind nicht alle zufrieden, ich suche jetzt einfach eine Mischung aus die mir gefällt und bestelle morgen. So gefällt es wenigstens mir und einigen entscheidenden Leuten... jetzt lese ich meinen fürchterlichen Roman weiter.  Gute Nacht.

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