Wednesday, May 2, 2012

sein traum

er berührte sich am liebsten selbst, wusste genau wie sanft oder wie fest er mit den Fingern den Schaft umschliessen musste, um genau das richtige Gefühl zu erreichen. Die Momente dieses mit sich allein seins waren kostbar und selten. Er konnte nie im Voraus wissen wann die anderen die Wohnung verlassen würden, manchmal drängte er sie sogar dazu, gab Ihnen kleine Aufträge, nur damit er ein paar Minuten mit sich allein sein konnte. 
Ich hatte es schon seit langem gespürt, es war in seinem Blick gewesen, dieser Blick der den meinen nicht halten konnte. Die kleine Unehrlichkeit, ja Lüge, war ihm anzumerken. Manchmal errötete er, wenn er mich darum bat noch schnell ein paar Besorgungen zu machen, die ich gut und gerne auch am nächsten Tag hätte erledigen können. Aber warum sollte ich etwas sagen, ich war nur neugierig. Die anderen kümmerten sich nicht groß um sein merkwürdiges Verhalten, gingen fort zur Arbeit oder mit den Freunden ins Kino. Nur ich ging zurück, Geld vergessen, oder den Schlüssel. Irgendetwas. Die Sneakers hörte man auf dem Holzboden nicht, die Tür zum Bad nur angelehnt und Matt versunken in sein Tun. Ich hatte ihn nie nackt gesehen und war von der Schönheit seines Schwanzes ganz gefangen. Ganz vorsichtig öffnete ich die Tür ein wenig weiter und sah ihn wie ein lebendes, von einem dicken Rahmen umgebenes Bild. Ein Bild das sich ganz langsam veränderte. Sein Penis, der sich aufrichtete, größer und dicker wurde, seine Augen, erst träumerisch dann fester auf sein Geschlecht gerichtet. Die Bauchmuskeln, die sich langsam anspannten und dann wieder erschlafften. Das leise Atmen. Seufzer. Sein Traum.

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